Es gibt Tools, die sind für Musiker auf der Bühne schlicht und einfach unverzichtbar. Sie gehören dazu, befördern die Improvisation und machen Gigs zu ganz besonderen Momenten. Ob es sich bei diesen Tools um Hardware oder Software handelt, ist dabei zunächst gar nicht wichtig. Für uns erwächst diese Magie in der Regel aus mehreren Faktoren. Was man mit auf Tour nimmt, sollte einen ganz bestimmten Sweet Spot treffen – nicht zu viele Möglichkeiten bieten, aber eben auch nicht zu wenige sind, einen auf der Bühne also weder einschränken noch verwirren. Und der Sound muss stimmen. Denn wer im Studio erstklassig klingen will, gibt sich auf der Bühne nicht mit weniger zufrieden.
Das sind ganz schön viele Anforderungen, aber auf einem Streifzug durch die REAKTOR User Library haben wir sieben einzigartige Sequenzer, Synths und Effekte gefunden, die ihnen genügen – und zudem für alle REAKTOR-User kostenlos sind. Mit anderen Worten: weiterlesen, reinhören und ausprobieren!
Flatulenzia
Ja, das Ensemble liefert, was sein Name verspricht, kann aber noch viel mehr. Zum Glück für dich und dein Publikum gelingen mit diesem Klanggenerator mit vier Oszillatoren dronige, verstimmte und dissonante Pad-Sounds aber noch viel besser. Dieter Zobel baut seit vielen Jahren REAKTOR-Ensembles und auch diese Kreation ist von der gewohnten Qualität. Unbedingt antesten: die Zufallsoptionen für Sequencing und Modulation.
Hier kannst du Flatulenzia herunterladen.
PAL twins 2.0
Wir hatten vorhin ja gesagt, dass Kontrolle wichtig ist. Aber PAL twins von Paule sollte man wahrscheinlich eher als Bandkollegen denn als sequenzierte Klanggeneratoren verstehen. Dieses Ensemble ist perfekt für lebendige Klanginstallationen und Settings,die eher das Experimentelle einfordern. Laden, Startpunkt einstellen und alles Weitere den Twins überlassen.
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ProbabilityDrum
Mit dem türkisen Drum-Toolkit von Poul Vestergaard spendierst du deiner nächsten Liveshow eine angemessene Portion kontrolliertes Chaos. Im Zentrum der Oberfläche von ProbabilityDrum steht ein Sequenzer mit 16 Steps pro Stimme – jeder Step ist mit einem Wahrscheinlichkeitsregler ausgestattet. In Kombination mit „Random“-Buttons, einer Library mit Sounds alter Drumcomputer und den dazu passenden Effekten liefert dieses Tool überraschende – aber nicht zu überraschende – Percussion-Parts für deine Tracks.
Hier kannst du ProbabilityDrum herunterladen.
LAVA
Hinter dem eleganten und minimalistischen Interface dieses Wavetable-Synths von mosaic_ warten leistungsstarke Funktionen: Ziehe einfach eine WAV- oder AIFF-Datei auf das Interface und hör dir an, wie LAVA deine Files in tolle Pad-Sounds, Leads und Bässe verwandelt. Aber Vorsicht: Wenn LAVA diese Wavetables erzeugt, geraten manche Computer an ihre Grenzen. Die Sounds sollte man also besser schon vor dem Gig laden.
Hier kannst du LAVA herunterladen.
Tantra Interfenser2M
Auf den ersten Blick ist dieses Tool ein bisschen komplizierter als die anderen, aber lass dich nicht davon abschrecken. Es lohnt sich wirklich, den auf Techno getrimmten Sequencer/Synth von Bakkan genauer zu erforschen. Interessante Sounds purzeln ohnehin von Beginn an aus ihm raus. Und wenn Techno nicht dein Ding ist: Die rhythmischen Melodien und metallischen Drum-Sounds passen auch auf abstrakten HipHop oder die Beats der frühen Veröffentlichungen von Flying Lotus.
Hier kannst du Tantra Interfenser2M herunterladen.
Niji Tracks
Studio10c hat eine wirklich fett klingende Drum Machine mit vielen Möglichkeiten der Klangbearbeitung entwickelt – erstaunlicherweise ist sie kostenlos. Niji Tracks steckt voller 808-Sounds, aber das Ensemble ist so flexibel, dass es dir von HipHop bis Noise alles liefern kann. Zum Triggern der sieben Drum-Stimmen brauchst du einen separaten Sequenzer, aber den findest du in der User Library garantiert. Der Demo-Track wurde mit dem MJ-G Drumseq sequenziert, doch es gibt noch viele weitere kostenlose Optionen.
Hier kannst du Niji Tracks herunterladen.
Purform Granular Delay
Bei den vorigen Ensembles drehte sich alles darum, auf Knopfdruck neue Sounds und Rhythmen zu erzeugen. Doch was, wenn deine Tracks eigentlich schon fertig sind und auf der Bühne nur noch einen neuen Spin brauchen? Peter Dines hat dafür eine Lösung: Sein Stereo-Delay splittet deinen Sound und macht es möglich, die beiden Seiten einzeln zu modulieren. Dies ist perfekt für Stereo-Experimente – oder Terry-Riley-artige Loops, die in den Sync eintauchen und ihn langsam wieder verlassen.
Hier kannst du Purform Granular Delay herunterladen.