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von Native Instruments

Regeln für Harmonic Mixing (und wie man sie bricht)

So setzt du Harmonic Mixing bei deinem nächsten DJ-Set ein.

Vielleicht ist dir der Begriff „Harmonic Mixing“ ja schon mal untergekommen. Aber hast du dich auch konkret damit auseinandergesetzt? Wenn nicht, solltest du es jetzt tun. Denn wahrscheinlich stellst du dein Set so zusammen wie die meisten anderen DJs – aus Platten, die gut klingen und zur Stimmung passen, voller Energie sind oder die Crowd nach der Peaktime mit einem ganz anderem Vibe abholen.

Als DJ fragt man sich das immer wieder: Was genau passiert eigentlich beim Auflegen? Warum kann derselbe Track den Dancefloor rocken oder leerfegen?

Seit Version 3.2 ist Harmonic Mixing fester Bestandteil von TRAKTOR PRO. Gut so, denn auch wenn das Thema nicht als conversation starter auf Parties taugt, ist es ein Technik, die DJs auf dem Zettel haben und nutzen sollten.

Damit das auch funktioniert, schauen wir uns die Gemengelage mal etwas genauer an. Harmonic Mixing bedeutet ja nichts anderes, als in zueinander passenden Tonarten zu mixen. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach.

Open key Notation

Die oben gezeigte Grafik hast du vielleicht schon mal gesehen – so sieht die Open Key Notation aus. TRAKTOR greift auf sie zurück, und dieser bunte Kreis ist die dazu passende Bibel. Die Zahlen und Buchstaben stehen für verschiedene mögliche Tonarten.

Der äußere Ring enthält Dur-Tonarten (eher schwungvoll oder fröhlich), der innere Ring Moll-Tonarten (meist dunkler und melancholisch).

Sie sind so angeordnet, dass die benachbarten Tonarten zueinander passen. Jeder Track in einer Tonart geht also harmonisch mit Tracks in bis zu drei weiteren zusammen.

Der einfachste Weg ist natürlich, zwei Tracks mit derselben Tonart zu mixen – zum Beispiel 6d. Interessanter und abwechslungsreicher wird es jedoch, wenn du beim Auflegen die Möglichkeiten des Kreises wirklich ausnutzt.

Von Dur zu Moll und wieder zurück

Jede Dur-Tonart hat eine entsprechende Moll-Tonart mit derselben Nummer – und umgekehrt (in der Musiktheorie heißt das „parallele Dur- oder Moll-Tonart“, aber das ist hier nicht so wichtig). Wie du in der Grafik siehst, kannst du also einen eher darken und melancholischen Track in Moll (zum Beispiel 7m) mit einem fröhlicheren Track in Dur mixen, der dieselbe Nummer hat (zum Beispiel 7d) – sie passen zusammen.

Und so klingt das dann:

Immer schön im Kreis

Du kannst dich auch anhand der Zahlen durch den Kreis zu bewegen – zum Beispiel von 4d nach 5d oder 3d, oder von 4m nach 5m oder 3m. Dann sind die Tonarten zwar verschieden, sollten aber dennoch miteinander harmonieren.

In dieser Playlist hörst du vier Beispiele mit dieser Methode, zum Beispiel von 3d nach 2d.

Energy-boost

Der Kreis kann ein sehr nützliches Tool sein, wenn es darum geht, Tracks rauszusuchen, die gut zueinander passen. Auf deine Ohren solltest du dabei natürlich trotzdem hören. Statt dich schrittweise durch den Kreis zu bewegen, kannst du auch wild in ihm herumspringen und so ganz bestimmte musikalische Effekte auslösen.

Die folgenden beiden Mix-Beispiele nutzen dieselben Tracks, beide in 10m. Im ersten Mix bleibt die Tonart 10m bestehen. Im zweiten jedoch ist der zweite Track hochgepitcht auf 12m und überspringt damit einen Kreisabschnitt. Das Ergebnis? Ein echter Energieschub mit jeder Menge Euphorie. Das könnte ein Höhepunkt in einem deiner zukünftigen Sets sein.

Das zweite Beispiel zeigt eindrücklich, warum du immer deinen Ohren trauen und das Kreisschema eher als Leitfaden denn als feste Regel verwenden solltest. Du kannst Harmonic Mixing immer dann nutzen, wenn es Sinn macht – und in anderen Momenten einfach ignorieren. Wenn du zum Beispiel einen Track mit vielen Synth-Sounds auf einen Vocal-lastigen Track folgen lässt, sollte harmonisch wirklich alles passen. Wenn du eher toolige Tracks auflegst, die stark von Percussion geprägt sind, ist dieser Aspekt hingegen weniger wichtig. Und überhaupt: Wenn du einen Killer-Track hast, der die Crowd so oder so zum Ausrasten bringt … droppe ihn einfach bitte. Danke.

This is an example of trusting your ears, and using the circle as a guide rather than a rulebook. Likewise, harmonic mixing is something you can use when it makes sense, and can ignore when it doesn’t. If you’re mixing a track with lots of vocals into another track with plenty of synths, then making sure they’re harmonically matched is a good idea. On the other hand, it’s probably not worth stressing it if you’re mixing heavily percussive DJ tools into one another. And lastly, if there’s a track you know will set the house on fire next, you should probably drop it anyway.

Harmonic mixing mit Chris Liebing

DJ Chris Liebing kennt sich mit Harmonic Mixing bestens aus. Als er bei uns im Büro reingeschaut hat, haben wir die Chance genutzt und ein Video mit ihm zu den neuen Features aufgenommen. Hier können selbst Pros noch was lernen.

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