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von Native Instruments

Nils Frahm über NOIRE

Noire haben wir gemeinsam mit Nils Frahm gemacht. Im Video erfährst du alles über die Motivation des Ausnahmekünstlers, im dazugehörigen Artikel klären wir die Basics.

Egal ob mit denkwürdigen Solo-Konzerten oder seinen eindrucksvollen Platten – kein anderer Künstler lotet die Möglichkeiten des Klaviers derzeit radikaler und kompromissloser aus als Nils Frahm.

Sein Stil ist minimalistisch und hat mit den festgeschriebenen Normen des Pop rein gar  nichts gemein. Wer Nils Frahm noch nicht live erlebt hat, kann ihn sich vielleicht kaum als weltweit erfolgreichen Headliner vorstellen. Und doch – nach seinem 2018 erschienenen Album „All Melody“ (veröffentlicht auf Erased Tapes) war der Musiker fast ein ganzes Jahr auf Tour. Eigentlich ist das keine Überraschung: Mit seinem meditativ angehauchten Improvisationsstil und gleichzeitigem Hang zu impulsiver Virtuosität trifft Frahm einen Nerv in unserer Welt, die immer mehr von Technologie beherrscht wird.

Wenn Frahm zwischen seinen ausgedehnten Tourneen in sein Studio im geschichtsträchtigen Funkhaus Berlin zurückkehrt, wäre es ja eigentlich völlig in Ordnung und nur zu verständlich, wenn er sich ausschließlich auf neue Kompositionen konzentrieren würde. Aber Frahms Musikerleben wird bestimmt von seinem rastlosen und schöpferischen Geist. Er will nicht nur das tun, was er kann und ihm leichtfällt. Genau deshalb hat er uns auch bei der Entwicklung einzigartiger Sample-Instrumente geholfen. Sie geben Zugang zu den raren und teilweise extravaganten Tasteninstrumenten, die er über die Jahre gesammelt hat.

 

Die erste KONTAKT-Library, der Nils Frahm seinen Stempel aufdrückte, war UNA CORDA, veröffentlicht 2015. Die detailtreue Nachbildung seines präparierten Metallklaviers, das er gemeinsam mit David Klavin entworfen und gebaut hatte, wurde von Uli Baronowsky (Galaxy Instruments) meisterhaft aufgenommen. UNA CORDA ist eine einzigartige Upright-Piano-Emulation, die KONTAKT-User weltweit mit absolut ungewöhnlichen Sounds versorgt.

 

Seitdem hat Frahm sein schon immer beeindruckendes Studio noch weiter ausgebaut. Prominentester Neuzugang: der Konzertflügel Yamaha CFX 9′ Concert Grand, laut Hersteller „das Kronjuwel der Yamaha-Piano-Reihe“. Das Instrument ist nur auf Bestellung und zu einem fast sechsstelligen Preis erhältlich, trotzdem aber nur schwer zu bekommen. Kein Wunder also, dass ein Connaisseur wie Frahm nicht widerstehen konnte, als er die Gelegenheit bekam, einen auszuprobieren. Nachdem er sage und schreibe 30 CFX-Exemplare getestet hatte, fand er endlich das passende Instrument für seine Sammlung.

Frahms perfekt designtes Studio ist ein wichtiger Faktor für den Sound, mit dem er sich seine eigene musikalische Identität erschaffen hat. Es befindet sich im Saal 3 vom Funkhaus Berlin. Hier residierte früher der Rundfunk der DDR, hier wurde Radio- und Musikgeschichte geschrieben. Die Akustik ist einzigartig. Kein Einrichtungsgegenstand, kein Kabel, nicht mal die Lampen sind zufällig platziert – alles strahlt das handwerkliche Können und die Qualität einer vergangenen Zeit aus. Es gibt nur wenige Räume auf der Welt, die eine vergleichbare Wärme und Tiefe aus- und abstrahlen.

 

Nachdem Frahm den CFX 9′ in seinem Studio untergebracht hatte, experimentierte er mit verschiedenen Stimmungen und Filz-Dämpfern, um den sowieso atemberaubenden Sound des Flügels noch einzigartiger zu machen. Mit Filzstücken auf den Klavierhämmern sorgte er zum Beispiel dafür, dass das Auslösen von Noten beim Anschlagen der Tasten subtil gedämpft wird. Der daraus resultierende weichere Attack erzeugt weniger hohe Frequenzen, was zu einem runderen und sanfteren Klang führt.

Um genau diesen Klang einzufangen, haben wir von Native Instruments erneut mit Uli Baronowsky und Galaxy Instruments zusammengearbeitet – und eine umfangreiche Multi-Mic-Aufnahmesession an den Start gebracht, um euch ein weiteres unvergleichliches virtuelles Klavier auf Sample-Basis an die Hand zu geben: Noire.

 

Die Library liefert sowohl den Originalsound des CFX 9’ als auch Frahms mit Filz gedämpfte Version. Man kann zwischen beiden Versionen wechseln und sie sogar gleichzeitig spielen – was bei keinem anderen KONTAKT-Instrument möglich ist.

 

Frahms einzigartiger Stil lebt davon, dass er sich auf die Eigengeräusche und den speziellen Charakter akustischer Instrumente konzentriert. Das Ergebnis: Anstatt wie bei anderen virtuellen Instrumenten nur die sterile Kopie eines Konzertflügels zu präsentieren, bildet Noire seine Eigenheiten liebevoll nach – in einem Maß, das sich nach Belieben festlegen lässt. Mit fünf einfachen Reglern kann der Sound von Noire weiter verfeinert werden: Color, Tonal Balance, Dynamikumfang, Reverb und Delay.

Dynamikeffekte, Filter und Hüllkurven-Parameter stellen wichtige Möglichkeiten der Klangbearbeitung traditioneller Pianos bereit. Es ist aber die innovative Particles Engine, die Noire sprichwörtlich in eine andere Dimension katapultiert. Diese Engine nutzt die leistungsstarken MIDI-Delay-Funktionen von KONTAKT und kann schlichte Klaviertöne in pulsierende und schwirrende harmonische Elemente verwandeln – perfekt für experimentelle und cinematische Texturen.

 

Wie das alles funktioniert, bzw. wirklich entstanden ist? In unserem Video-Feature kannst du dir alles ganz genau anschauen: Wie tickt Nils Frahm, mit welchen Herausforderungen sah er sich konfrontiert, wie hat er das CFX 9’ präpariert und welchen Sound hatte er im Kopf, um die Akustik des Saal 3 in Verbindung mit dem neuen Klavier wirklich auszureizen?

Mehr Infos zu Noire gibt es hier.

Fotos: Yvonne Hartmann

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